Elba gehört zum Toskanischen Archipel der Region Toskana in Italien (Provinz Livorno). Sie ist knapp zehn Kilometer vom italienischen Festland entfernt.
Heute leben im Winter auf der Insel etwa 32.000 Personen in acht Gemeinden: Portoferraio (Hauptstadt der Insel, mit der Insel Montecristo), Campo nell’Elba (mit Pianosa), Capoliveri, Marciana, Marciana Marina, Porto Azzurro, Rio Marina und Rio nell’Elba.
Elba ist bei einer Küstenlänge von 147 km und einer Oberfläche von 224 km² die drittgrößte Insel Italiens (nach Sizilien und Sardinien). Ihr höchster Punkt ist mit 1019 m der Monte Capanne. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 15,7 °C.
Das älteste mit Namen bekannte Volk, das auf der Insel Elba lebte, waren die Ilvaten, ein Stamm ligurischer Herkunft. Ab etwa 750 v. Chr. stand Elba unter zunehmendem Einfluss der Etrusker, die an den umfangreichen Eisenvorkommen interessiert waren und mit deren Abbau begannen. Um 453 v. Chr. besetzten vorübergehend die Griechen Elba; sie nannten die Insel Aithalia („die Rußige“).
246 v. Chr. eroberten die Römer die Insel, die nun während rund 800 Jahren zum Römischen Reich beziehungsweise dessen Nachfolgereichen (ab 476 n. Chr. Reich des Odoaker, ab 493 ostgotisches Reich, ab 535 Byzantinisches Reich) gehörte. Die Römer nannten Elba Ilva.
Die politische Zugehörigkeit der Elba im Frühmittelalter ist unklar. Zwar gelangten Langobarden Ende des 6. Jh. auf die Insel, es ist jedoch fraglich, ob diese auch organisatorisch in das Langobardenreich eingegliedert wurde. Fraglich ist daher auch, ob die Elba Gegenstand der Promissio Carisiaca war, auf deren Grundlage Karl der Grosse dem Papst im Zeitraum von 774 bis 787 bestimmte Teile des 774 eroberten Langobardenreichs übertrug. Festzuhalten bleibt jedenfalls, dass die Inselbevölkerung bei der Verteidigung gegen die ab Anfang des 9. Jh. einsetzenden Angriffe durch Sarazenen anfänglich wohl weitgehend auf sich gestellt war.
1015 beauftragte der Papst die aufstrebende Seemacht Pisa, die Elba vor den Angriffen der Sarazenen zu schützen. Die Pisaner errichteten in der Folge viele noch heute vorhandene Befestigungsanlagen und Wachttürme; zudem erbauten sie verschiedene Kirchen im Stil der Pisaner Romanik. Im 13. Jh. wurde die Elba wiederholt von Genua angegriffen, der größten Rivalin Pisas.
1399 verkaufte der damalige Herrscher Pisas Gerardo Appiano den pisanischen Staat dem Mailänder Herzog Gian Galeazzo Visconti, hielt dabei aber Piombino, die Insel Elba und andere, kleinere Gebiete für sich zurück. In Piombino errichtete er daraufhin eine eigenständige Signorie. Dieser wurde 1442 im Einvernehmen mit Siena die Insel Elba zugeordnet, so dass diese in der Folge zur Signorie Piombino gehörte.
1593 wurde Piombino zum Fürstentum erhoben, das 1635 nach dem Aussterben der Appiano erbweise an die Ludovisi und später durch Heirat an die Buoncampagna gelangte. Einen besonderen Weg gingen Portoferraio, das ab 1548 zum Großherzogtum Toskana gehörte, sowie Porto Longone (das heutige Porto Azzurro), das 1596 von Philipp III. von Spanien eingenommen wurde und danach zum Stato dei Presidi gehörte.
Die Insel Elba war im Zusammenhang mit den Revolutionskriegen vorübergehend von Großbritannien besetzt und wurde 1802 im Frieden von Amiens Frankreich zugesprochen. Im Vertrag von Fontainebleau vom 11. April 1814 wurde die Insel als souveränes Fürstentum Napoleon übertragen, der am selben Tag als Kaiser der Franzosen abdankte. Napoleon landete auf Elba am 4. Mai 1814 und nahm hier als Herrscher über rund 10.000 Einwohner umfangreiche Reformen in Angriff (♁Napoleons Regierungssitz). Bereits am 26. Februar 1815 floh er aber wieder von seinem Exil auf der Insel Elba und kehrte nach Frankreich zurück. Im Wiener Kongress wurde Elba dem Herzogtum Toskana zugeschlagen und gelangte mit diesem 1860 an das vereinte Königreich Italien.
Im Zweiten Weltkrieg besetzte die deutsche Wehrmacht Elba, nachdem sich die königlich-italienischen Truppen auf der Insel nach einem Bombenangriff am 16. September 1943 ergeben hatten.[1] Im Rahmen des Italienfeldzugs führte die 1. Französische Armee mit britischer Unterstützung am 16./17. Juni 1944 unter dem Codenamen Operation Brassard die Invasion von Elba aus und befreite die Insel.
Ab den 1960er Jahren begann sich auf Elba der Tourismus zu entwickeln, während 1982 die letzte Eisenmine geschlossen wurde. 1996 wurde der Nationalpark Toskanischer Archipel gegründet, der auch Teile der Elba umfasst. Der Park dient der Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung von Meeres- und Landgebieten des toskanischen Archipels.
Elba ist mit der Autofähre von Piombino aus zu erreichen. Es bestehen von dort aus Fährverbindungen zu den Häfen Portoferraio, Cavo (Gemeinde Rio Marina) und Rio Marina. Eine schnelle Fähre benötigt von Piombino nach Portoferraio etwa 30 Minuten.[2] In der Gemeinde Campo nell’Elba befindet sich der Flugplatz Marina di Campo.
Die Insel teilt sich in acht Gemeinden auf: Portoferraio, Campo nell’Elba, Capoliveri, Marciana, Marciana Marina, Porto Azzurro, Rio Marina e Rio nell’Elba.